Stadtportrait
Die Stadt Schneverdingen mit ihren Ortschaften Ehrhorn, Großenwede, Heber, Insel, Langeloh, Lünzen, Schülern, Wesseloh, Wintermoor und Zahrensen umfasst den nordwestlichen Teil des Landkreises Heidekreis. Über 30 % des 234 qkm großen Stadtgebietes liegen im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Schneverdingen hat 19.303 Einwohner, der Kernort Schneverdingen 13.675 (Stand: 01.01.2024), ist seit 1972 "staatlich anerkannter Luftkurort" und erhielt 1976 die Stadtrechte. Städtepartnerschaft besteht mit der Stadt und Gemeinde Barlinek (ehemals Berlinchen) in Polen seit 1993.
Die Stadt ist Gesellschafterin der Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH, die die Strom-, Gas- und Wasserversorgung gewährleistet und die öffentlichen Bäder betreibt. Eine gemeinsame Gesellschaft der Stadt und der Stadtwerke ist die Wohnungsbau-, Ansiedlungs- und Fremdenverkehrsgesellschaft Schneverdingen mbH (Stadt GmbH). Diese Gesellschaft ist in den Bereichen Abwasserentsorgung, Touristik und Stadtentwicklung tätig.
Urkundlich wurde Schneverdingen erstmals im Jahre 1231 erwähnt, als Bischof Iso von Verden den Ministerialen Lippold von Zahrenhusen zwang, auf die Vogtei "Snewordinge" zu verzichten. Ein Zeugnis aus frühester Zeit ist das Bronzetaufbecken aus dem 14. Jahrhundert in der Evangelisch-lutherischen Kirche Peter und Paul, die 1746 erbaut wurde.
Die ältere Geschichte der Stadt ist bestimmt von Ackerbau auf kargen Heideböden und kleinbäuerlicher Viehzucht. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts traten handwerkliche Berufe stärker in den Vordergrund. Große Bedeutung erlangte die Lederverarbeitung zur Herstellung von Schuhen. Zur Blütezeit dieses Handwerks fertigten in Schneverdingen über 300 Schuhmacher in Heimarbeit Stiefel und Schuhe. Daraus entwickelten sich zahlreiche Schuhfabriken. Durch den Strukturwandel in dieser Branche produziert heute nur noch ein Betrieb.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich der Ort vom verträumten Heidedorf zur lebendigen Kleinstadt. Mit einer schnell wachsenden Bevölkerung war ein spürbares Wirtschaftswachstum verbunden, das zu einer erheblichen Verbesserung der Infrastruktur führte. Über 1.000 Betriebsstätten aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung prägen heute das Stadtbild und bieten rund 4.000 Arbeitsplätze.
Aufgrund der besonderen landschaftlichen Lage ist der Fremdenverkehr mit etwa 268.000 jährlichen Übernachtungen und etwa einer Million Tagesgästen zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Dies gilt umso mehr, nachdem im Jahre 1994 die militärische Nutzung des Soltau-Lüneburg-Übungsraumes aufgegeben wurde. Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen mit zusammen 2.100 Gästebetten sowie eine vielfältige Gastronomie stehen für den Heideurlauber bereit.
Schneverdingen ist umgeben von ausgedehnten Heideflächen, stillen Mooren und Wäldern sowie Äckern und Weiden, die auf gekennzeichneten Wegen erwandert werden können. Innerhalb des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide wurde ein neues Wander-, Rad- und Reitwegenetz auf den ehemals militärisch genutzten Übungsflächen angelegt. Wer sich nicht von Gästeführerinnen die Besonderheiten der Landschaft erklären lassen möchte, kann auf einem Heidelernpfad und einem landwirtschaftlichen Lehrpfad selbst auf Entdeckungstour gehen. Abstecher zum Heidegarten mit 190 verschiedenen Heidesorten und 200.000 Pflanzen am Naherholungsgebiet "Höpen" sowie durch das reizvolle "Pietzmoor" sollten nicht versäumt werden.
Unter alten Eichen auf dem Hof Möhr liegt die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA), eine internationale Fortbildungs- und Begegnungsstätte für Naturschutz in der Trägerschaft des Landes Niedersachsen.
Umfangreiche Sport- und Freizeiteinrichtungen, wie das Hallenbad "Heidjers Wohl", das Freibad "Quellenbad", ein großzügiges Sportzentrum mit Leichtathletikanlagen und Spielfeldern für verschiedene Sportarten, Sporthallen, Tennishalle und -plätzen, eine große Festhalle sowie Dorfgemeinschafts- und Vereinsanlagen, bieten Bürgern und Gästen viele Betätigungsmöglichkeiten.
Hervorzuheben ist das Heimatmuseum "De Theeshof", eine typische niedersächsische Zweiständerhofanlage mit Nebengebäuden. Hier finden Begegnungen mit der Heimatgeschichte ebenso statt wie zeitgemäße Ausstellungen, Lesungen und Theater. In einer Außenstelle in der Ortschaft Insel wird im Pult- und Federkielmuseum der Schulalltag vergangener Jahrzehnte lebendig.
Die Fremdenverkehrseinrichtungen und eine gute Infrastruktur sorgen für eine angenehme Wohnqualität in Schneverdingen. Das Bildungsangebot reicht von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe der Kooperativen Gesamtschule. 10 Kindertagesstätten betreuen die Kleinsten. Hervorzuheben ist die städtische Freizeitbegegnungsstätte (FZB) mit attraktiven Räumlichkeiten für Jugendliche und einem Bürgersaalbereich für Veranstaltungen. Darüber hinaus gibt es in Schneverdingen auch Angebote der Volkshochschule, der Musikschule, einer Stadtbücherei sowie der kirchlichen und sozialen Einrichtungen.
Über 140 Vereine bereichern das kulturelle Leben in Schneverdingen unter anderem durch Schützen- und Erntefeste, Brauchtumsfeste, Schäferabende, Konzerte und Tanzveranstaltungen. Besondere Bedeutung hat das Schneverdinger Heideblütenfest, welches jeweils am letzten Wochenende des Monats August gefeiert wird und das größte Heimatfest in der Lüneburger Heide ist.