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    Grüße der Bürgermeisterin

    Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger,

    heute ist morgen schon gestern….

    Wie kaum ein anderer, sagt uns dieser kurze Spruch, wie schnell die Zeit vergeht. Kaum haben wir ein neues Jahr begrüßt, folgt schon das nächste. Die älteren Jahrgänge, zu denen ich mich auch zähle, haben das Gefühl, mit zunehmendem Alter das Leben im Zeitraffer zu erleben, was wissenschaftlich damit begründet wird, dass man vieles schon einmal durchlebt hat. Ich persönlich kann gerade dies über das Jahr 2015 nicht sagen.

    Wenn wir auf das Jahr 2015 zurückblicken, erkennen wir ein von den Weltgeschehnissen geprägtes Jahr. Die täglichen Schlagzeilen wurden durch Bilder und Nachrichten des Schreckens, des Krieges, des Terrors und der Gewalt bestimmt. Nicht nur in der Stadt Schneverdingen war das beherrschende und allgegenwärtige Thema die Unterbringung von Flüchtlingen.

    260 Flüchtlinge aus 21 Ländern leben derzeit in Schneverdingen und haben hier Schutz gefunden. Diese Menschen willkommen zu heißen, wäre ohne die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe im Café Hand in Hand, im Mehrgenerationenhaus oder an anderen Stellen nicht zu bewerkstelligen gewesen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in der Flüchtlingshilfe für die Übernahme dieses bürgerschaftlichen Engagements von ganzem Herzen zu danken. Danke sage ich auch denjenigen, die Wohnraum, Arbeits- und Praktikumsplätze zur Verfügung stellen.

    Eine der größten Herausforderungen in 2016 wird die Integration von Flüchtlingen sein, denn auf diesem Gebiet liegt unsere nächste große Aufgabe. Viele Menschen, die zu uns geflüchtet sind, werden in Schneverdingen bleiben und sind in unsere Gemeinschaft aufzunehmen. Dies muss zuallererst sprachlich geschehen, erfolgt aber auch auf den Ebenen der Kultur, der Wohnsituation, der Bildung und der Arbeitswelt. Es gilt also in den kommenden Monaten und Jahren neben den ersten Schritten der Unterkunft, der Verpflegung und Betreuung der Flüchtlinge, nachhaltige Konzepte zur Integration in unsere Gesellschaft zu entwickeln und zu realisieren.

    An dieser Stelle darf nicht ausgeblendet werden, dass die Flüchtlingssituation für viele Menschen auch mit Zukunftsängsten verbunden ist. Diese Ängste müssen wir ernst nehmen. Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass es noch andere bedürftige Menschen in unserer Stadt gibt, um die wir uns kümmern müssen. Daher habe ich mich sehr über die erfolgreiche Aktion „Wunschbaum“ gefreut. Auch tragen viele Vereine, Kirchengemeinden, Unternehmer und Kreditinstitute dazu bei, Hilfsbedürftige zu unterstützen. Auch hier gilt mein Dank all denjenigen, die sich insoweit mit großem Einsatz engagieren. 

    Das Jahr 2015 wurde in Schneverdingen durch viele Ereignisse geprägt, einige möchte ich hervorheben: 

    Bereits zum 12. Mal wurde die Schneverdinger Ehrennadel verliehen. Mit der Ehrennadel 2015 wurden im Rahmen des Ehrenamtsabends für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement Claus-Dieter Fach, Wilhelm Inselmann, Rudolf Röhrs und Helmut Schröder ausgezeichnet. 

    Adieu haben wir im Februar unserem Ersten Stadtrat, Friedrich Heine, gesagt, der nach 25-jähriger, überaus erfolgreicher Tätigkeit für die Stadt Schneverdingen gebührend in den Ruhestand verabschiedet wurde. Auch Heinz Kottmeier ist mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegangen, denn er hat als Schiedsmann nach 15 Jahren, in denen er erfolgreich und umsichtig tätig war, das Amt an seinen Nachfolger, Rüdiger Bertram, übergeben.   

    Im Rahmen der Sportlerehrung haben wir 129 Aktive sowie 29 Trainer und Betreuer für ihre überragenden sportlichen Leistungen im Einzel- wie im Mannschaftssport geehrt. Im Sportzentrum Osterwald steht den Sportlern seit November ein Kunstrasenplatz zur Verfügung, und unsere KGS wurde als sportfreundliche Schule ausgezeichnet. Der Bürgerbus rollt seit März und konnte im August den 1.000 Fahrgast registrieren. Die Nachbarschaftshilfe Anti-Rost ist seit Oktober aktiv und unterstützt im Alltag mit Kleinstreparaturen. Die 5. Schneverdinger Kulturnacht war mit diversen internationalen und nationalen Künstlern sowie 3.000 Besuchern sehr erfolgreich. Apropos erfolgreich: 22.000 Snevern10er wurden innerhalb von 3 Jahren verkauft. Sehr erfreulich sind die Verlängerung des Mietvertrages für die Alfred-Toepfer-Akademie im Camp Reinsehlen um weitere 10 Jahre, der extrem gute Verkauf von Wohnbaugrundstücken im 3. Bauabschnitt Rotenburger Straße Süd sowie das Engagement unserer Stadtwerke im Breitbandausbau.

    Eines der Hauptthemen, mit dem sich Rat und Verwaltung im zurückliegenden Jahr intensiv beschäftigt haben, ist die Situation des städtischen Haushaltes. Bisher konnten wir mit unterdurchschnittlichen Steuersätzen unseren städtischen Haushalt nicht nur ausgleichen, sondern wir haben auch eine außergewöhnlich niedrige Verschuldung. Nun müssen wir die Steuersätze anheben, weil wir unter anderem zunehmend höhere Kosten für eine sehr gute Kinderbetreuung haben, und gleich-zeitig müssen die Stadtwerke derzeit ihre Gewinne in Zukunftsprojekte investieren, um sich am Markt zu behaupten. Was bedeutet das für die durchschnittlichen Grundstückseigentümer? Deren Grundsteuern steigen von 300 Euro auf 345 Euro pro Jahr. Was bringt uns das? Es bedeutet, dass wir unseren Kindern eine gute und bezahlte Infrastruktur übergeben!

    Und was verspricht das Jahr 2016? Spannung, denn es stehen am 11. September Kommunalwahlen an. Zudem wollen wir uns darum bewerben, in das Netzwerk „Cittaslow“, also das Netzwerk entschleunigter, lebenswerter Städte aufgenommen zu werden, und es entsteht nach der Planung in 2016 ab 2017 mit dem Bau des „inMotion Parks“ auf der Fläche des Meyerhofes im Walter-Peters-Park III eine außergewöhnliche Erlebniswelt für Jung und Alt inmitten einer prächtigen Naturkulisse.

    Und was packen wir in 2016 an? Wir wollen wieder einiges investieren: Hervorzuheben sind die Bereiche Brandschutz, Sport, Entwässerung, Straßen- und Radwegebau. Derzeit halten wir ein ausreichendes Angebot an Krippenplätzen vor. Dennoch werden wir aufgrund der gesellschaftlichen Akzeptanz zusätzliche Krippenplätze schaffen müssen. Deshalb werden bis zum Sommer 2 neue Krippengruppen auf dem Lütenhof entstehen. Mit der Fertigstellung des Feuerwehrhauses in Langeloh steht nun der Neubau in Zahrensen mit 480.000 Euro an. Nach dem Bau des Kunstrasenplatzes steht zudem im Sportzentrum Osterwald der Neubau des Kabinentraktes mit finanzieller Unterstützung des Landkreises bevor. Darüber hinaus werden wir das Gewerbegebiet Schneverdingen Süd erweitern, um Bedarfe von Firmen sowohl aus Schneverdingen als auch von außerhalb zu erfüllen. Gespannt blicken wir auf die Ergebnisse der gemeinsamen Bewerbung mit Neuenkirchen für das Förderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ und unserer Bewerbung für ein Bundesförderprogramm zur Gebäudesanierung mit dem Konzept zum „Umbau der Alten Schule“.

    „Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche.“ So zuversichtlich war einst Franz von Assisi, der legendenumrankte italienische Ordensstifter. Und eine vergleichbare Zuversicht, liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger, brauchen wir, die wir in Schneverdingen etwas bewegen, beziehungsweise die Lebensqualität in unserer schönen Stadt halten und verbessern wollen. Ich bin sehr froh, so viele Menschen in Schneverdingen zu wissen, die sich für unsere Stadt, für unser Gemeinwesen und für das Wohl unserer Mitmenschen einsetzen. Ihnen allen gilt mein Dank für diese wertvolle Arbeit.

    Mit den besten Wünschen für ein gutes und gesundes Jahr 2016
    Ihre Bürgermeisterin
    Meike Moog-Steffens

     

     

     

     

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