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    Grüße der Bürgermeisterin

    Liebe Schneverdingerinnen und liebe Schneverdinger!
     
    Ich hoffe, Sie hatten ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest sowie einen guten Start in das neue Jahr.

    Nun hat also das Jahr 2020 begonnen und es stellt sich die Frage, was werden uns die „Zwanziger“ bringen.

    Festzustellen ist, dass es zweifelsohne weitere, gewaltige Veränderungen, bedingt durch die demografische Entwicklung, den Klimawandel oder die Digitalisierung, geben wird. Fest steht auch, dass wir in diesem Jahr in Deutschland auf 75 Jahre Frieden zurückblicken können. Eine so lange Zeit ohne Krieg hat es hier zuvor nicht gegeben. Und ein Blick auf Syrien und andere Krisenherde zeigt uns, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und wir uns glücklich schätzen dürfen, hier und heute zu leben. Doch für Frieden und Demokratie muss man etwas tun, jeder ist gefordert!
     
    Der Blick zurück und in andere Teile der Welt lässt uns unsere Sorgen und Nöte etwas kleiner erscheinen. Die oftmals wahrnehmbare negative Stimmung relativiert sich: Im Großen und Ganzen geht es uns gut, besser als je zuvor. Wir haben eine im Vergleich hohe Lebensqualität.

    Zu dieser Lebensqualität tragen in diesem Jahr auch wieder viele Menschen  bei, die uneigennützig und ohne Bezahlung für das Wohl unserer Stadt wirken werden. Ehrenamtliches Engagement wird in Schneverdingen jeden Tag gelebt. In den vielen Vereinen, in der Feuerwehr, in kirchlichen, sozialen und karitativen Organisationen, in der Kommunalpolitik. Oder einfach nur am Nächsten: Dem Nachbarn, dem Bekannten, dem Verwandten oder uneigennützig in der Pflege, um einem Angehörigen zu helfen – ein besonders wertvoller Dienst. Und das alles oftmals neben dem Beruf und in einer Zeit, die zunehmend hektischer erscheint.
     
    Dieses Engagement ist wertvoll und unverzichtbar, es ist eine tragende Säule unseres Zusammenlebens. Ist es nicht auch diese Gemeinschaft, dieses Miteinander, das Schneverdingen lebens- und liebenswert macht? Eines haben alle ehrenamtlich Tätigen gemeinsam: Neben einem hohen persönlichen Einsatz der Handelnden stellen sie den Menschen in den Mittelpunkt, unabhängig von Herkunft, Alter oder Glaubensrichtung.

    Ich bleibe beim Ehrenamt: Die Schneverdinger Ehrennadel 2019 wurde kürzlich im Rahmen des Ehrenamtsabends verliehen. Ausgezeichnet wurden für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement Gisela Dietrich, Friederike Langer, Wolfgang Eimer und Klaus-Dieter Fiedler. Alle Ehrennadelträger haben sich auf unterschiedlichste Weise um Schneverdingen besonders verdient gemacht.

    Ereignisreich war das Jahr 2019 auf vielfältige Weise:
    Eindrucksvoll und für mich unvergesslich war die Einweihung des Denkmals am Bahnhof zusammen mit dem Erscheinen der Neuauflage des Buches „Nur Gott der Herr kennt ihre Namen“. Ein großes Dankeschön an alle Unterstützer und unseren Stadtrat! Mit diesem Denkmal haben wir einen Lernort geschaffen, denn gerade in der heutigen Zeit brauchen wir mehr Lernorte, die ein Erinnern für die Zukunft möglich machen.  

    Mit der sofortigen Einführung der Gebührenfreiheit für Kindertagesstätten in 2018 werden wir weiterhin vor große Herausforderungen gestellt, denn die räumlichen Kapazitäten sind aufgrund der steigenden Bedarfe nach Ganztagsplätzen nicht vorhanden. Es muss gebaut werden, was bei dem derzeitigen Bauboom und dem Fachkräftemangel kein leichtes Unterfangen ist. Ein erster Schritt war die Einweihung der Kindertagesstätte „Heidekäfer“ am Zahrenser Weg. Weitere Schritte werden folgen, u. a. mit einem Anbau an dem Ev.-luth. Kindergarten „Regenbogen“ und dem Bau einer weiteren Kindertagesstätte in der Stockholmer Straße.

    Dem steigenden Bedarf an Bauplätzen und Wohnungen möchte die Stadt auch künftig nachkommen, damit Schneverdingen trotz des demografischen Wandels die Bevölkerungszahl stabil halten kann. Bei Betrachtung der aktuellen Zahlen lässt sich ein Anstieg der Bevölkerung verzeichnen, der auf rege Bautätigkeit im Ein- und Mehrfamilienhausbereich zurückzuführen ist. Zudem gibt es in Schneverdingen keine Gewerbeflächen mehr. Aus diesem Grunde bin ich sehr froh, dass der Bebauungsplan für das neue Gewerbegebiet verabschiedet werden konnte. Nun gilt es, eine Förderung für die Erschließungsmaßnahmen in dem „Gewerbegebiet Schneverdingen Süd“ zu bekommen, um dann mit dem Ausbau und der Erschließung beginnen zu können.

    Im Übrigen hört eine gute Ortspolitik nicht an den Gemeindegrenzen auf, denn bestimmte Themen können nur gemeinsam vorangebracht und umgesetzt werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Informationstechnik in den Schulen oder der Katastrophenschutz. Sehr froh bin ich darüber, dass alle gemeinsam erfolgreich an der Ausweitung des HVV-Tarifes gearbeitet haben. Gerade im Bereich des öffentlichen Personennah- und Schienenverkehrs sind weitere Anstrengungen zu unternehmen, um diese Verkehre auszubauen. Auch die Unterstützung der Bürgerbussysteme ist weiter zu fördern, denn schließlich sind diese Systeme als Ergänzung des öffentlichen Personennahverkehrs nicht mehr hinwegzudenken.

    Was hat uns noch in Atem gehalten?
    Die Großbaustellen an der Kreisstraße 1 in Heber und der Inseler Straße konnten abgeschlossen werden. Für das ehemalige Endo-Klinik-Gelände gibt es einen Investor, der dort gerne ein Reiter- und Freizeitressort bauen würde. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, der viel Geduld und Durchhaltevermögen erfordert. Gespannt sind wir darauf, ob es für unsere Freizeitbegegnungsstätte eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Soziale Integration im Quartier“ geben wird. Eine Entscheidung der Förderbehörde wird bis April dieses Jahres erwartet. Ja, und dann ist da noch die „Alte Schule“. Die Förderung wurde bewilligt und die Sanierung kann starten, wenn das katholische Pfarrhaus für die Musikschule umgebaut worden ist. Besonders gefreut habe ich mich über den Förderbescheid in Höhe von 2,0 Mio. EUR für einen Neubau und eine Sanierung auf Hof Möhr, dem Sitz der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz.

    Was wird uns in 2020 intensiv beschäftigen?
    Natürlich die „Alte Schlachterei“, ein Thema, was uns alle bewegt. Hier ist der Rat gefordert, in diesem Jahr eine ausgewogene Entscheidung unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen zu treffen. Ebenso schwer wird es sein zu entscheiden, wie es mit der Feuerwache weitergehen soll. Eine neue Feuerwache muss gebaut werden, um auch zukünftig die gemeindliche Pflichtaufgabe „Feuerwehr“ adäquat erfüllen zu können. Dieses mehrere Millionen umfassende Projekt stellt eine große Herausforderung für unseren städtischen Haushalt dar.  

    Anhand der Vielfalt dieser Themen wird deutlich, wie intensiv das Jahr 2019 war. Auch das neue Jahr wird wieder viele Herausforderungen für uns bereithalten. Die Auswirkungen der angesprochenen demografischen Entwicklung, des Klima-wandels oder der Digitalisierung sind zu spüren. Darauf wollen, darauf müssen wir reagieren.

    Immer mehr junge Menschen, auch in Schneverdingen und im ganzen Landkreis Heidekreis, gehen auf die Straße, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Ebenso gehen junge Landwirte auf die Straße und setzen sich mit der Aktion „Land schafft Verbindung“ für ihre Arbeit ein. Warum weise ich, liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger, auf diese beiden Initiativen hin? Weil ich es sehr gut finde, dass diese ach so unpolitischen Jüngeren auf die Straße gehen und sich engagieren. Klimaschutz, Nachhaltigkeit, aber auch eine größere Wertschätzung für regionale Lebensmittel fangen vor der eigenen Haustür an.

    Abschließend ist festzuhalten, dass wir für unsere Stadt einmal mehr positiv in die Zukunft blicken können. Die Nachfrage nach Bauplätzen und die Flächengesuche von Gewerbebetrieben sind Beleg, dass Schneverdingen attraktiv ist, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

    All dies ist nicht das Ergebnis eines Einzelnen oder einer Gruppe. Vielmehr hat jeder Einzelne seinen Beitrag geleistet. Es ist mir wichtig, jedem Einzelnen für dieses Engagement von Herzen „Danke“ zu sagen! Und ich möchte uns ermuntern, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen. Auf dass es später vielleicht einmal heißen möge, 2020 war der Start in die guten „Zwanziger“, zumindest ein weiteres gutes Jahr für unser Schneverdingen.
     
    Seien wir dankbar für viele Dinge, die uns selbstverständlich erscheinen, schätzen wir sie. Dankbarkeit ist auch Ausdruck von Zufriedenheit und Ausgeglichenheit.
     
    Lassen Sie uns mit Zuversicht, Kraft und Mut in das neue Jahr starten und das Verbindende weiterhin stärken.

    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesundes und glückliches Jahr 2020!

    Ihre Meike Moog-Steffens

     

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