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    Grüße der Bürgermeisterin zum Neuen Jahr

    Liebe Schneverdingerinnen und liebe Schneverdinger,

    was war das für ein Jahr!

    Obwohl mir bewusst ist, dass wir uns im Moment alle mit dem Thema „COVID-19“ zur Genüge beschäftigen und wir alle bestimmt auch schon lange genug davon haben, ist ein Jahresrückblick auf das Jahr 2020 ohne den Blick auf die Auswirkungen durch das Coronavirus leider nicht möglich.

    Denn dieses seit Februar in Deutschland auftretende Virus hat das Jahr 2020 weltweit bestimmt und wird uns auch mindestens noch in den ersten Monaten des Jahres 2021 fest im Griff behalten.

    Das Weihnachtsfest und auch der Jahreswechsel haben nicht in der Form stattgefunden, wie wir es gewohnt sind. Der zweite, strengere Lockdown nach April sorgt in diesen Tagen dafür, dass wir uns einmal mehr im Sinne einer Reduzierung der Infektionszahlen in nahezu allen Lebensbereichen einschränken müssen.

    Der Rückblick auf das vergangene Jahr soll uns aber nicht davon abhalten, dennoch mit Optimismus und Hoffnung auf das neue Jahr 2021 zu blicken. Denn trotz der weiterhin notwendigen Maßnahmen zum Pandemiegeschehen sind durch den Impfstart nun auch Lichtblicke am Horizont zu erkennen. Zudem haben wir durch unsere schöne Natur, die wir direkt vor der Haustür haben, viele Möglichkeiten der Bewegung und Entspannung.

    Von dieser Hoffnung mögen wir uns alle leiten lassen und zuversichtlich auf das Jahr 2021 schauen, in dem sicherlich irgendwann wieder mehr Normalität erlaubt sein wird als 2020. Allerdings sollten wir realistisch bleiben, denn so ganz dürfte Corona auch im neuen Jahr nicht aus unserem Alltag verschwinden. Uns werden aber bestimmt neue Möglichkeiten und Freiheiten eröffnet.

    So schwer es auch fällt, dieser Pandemie irgendetwas Positives abzugewinnen, so können wir dies mit dem Blick auf die Lebensbereiche tun, die uns durch diese zwangsläufig herbeigeführte Situation auch Herausforderungen gebracht haben.

    Dabei spreche ich in erster Linie die Digitalisierung an, die bei der Zukunftsausrichtung der Stadt Schneverdingen bereits vor Corona eine größere Rolle spielte und seit dem Frühjahr vor allem beim Homeschooling, aber auch im Homeoffice gelebte Praxis wurde und werden musste. Wir gehen dabei bewusst offen mit den dabei entstehenden Optimierungsbedarfen um, da wir alle wissen, dass Digitalisierung ein lebendiger Prozess ist, der sich ständig hinterfragen und aktualisieren muss.

    Insoweit liegt noch ein längerer Weg vor uns. Wir sind mit viel Energie und der notwendigen finanziellen Ausstattung bereit und hochmotiviert, Schneverdingen digital auf die Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft bestens vorzubereiten und aufzustellen. An dieser Stelle gilt mein großer Dank den Ratsfrauen und Ratsherren unserer Stadt, denn über die finanziellen Mittel aus dem Digitalpakt des Bundes (260.000 EUR) hinaus, stellt der Rat knapp 400.000 EUR aus dem städtischen Haushalt für die Digitalisierung unserer vier Grundschulen bereit. Digitale Bildung gehört in die Schulen. Dafür sind allerdings eine bessere Infrastruktur, Lehrerfortbildungen und mehr Freiräume für Unterricht nötig. Wussten Sie, dass 65 % der heutigen Grundschulkinder später in Jobs arbeiten, die wir jetzt noch nicht kennen? Wenn wir also wollen, dass unsere Kinder fit für den Arbeitsmarkt der Zukunft sind, dann muss digitale Bildung einen anderen Stellenwert bekommen. Es geht dabei nicht um das Konsumieren, sondern Kinder müssen digitale Gestalter werden.   

    Selbstverständlich gibt es viele weitere Prozesse und Maßnahmen, die Rat und Verwaltung im abgelaufenen Jahr gestartet und die wir an vielen Stellen trotz Corona zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht haben. Hierbei sind unter anderem die Fertigstellung der Kindertagesstätte in Lünzen, die Übergabe des Förderbescheides durch die Landesbeauftragte Monika Scherf für die Freizeitbegegnungsstätte in Höhe von rund 1,45 Mio. EUR, das Baugebiet Kuhlstücken-Beekenrahde oder die Rezertifizierung für das Prädikat „Staatlich anerkannter Luftkurort“ zu nennen. Immerhin ist Schneverdingen durchgängig seit 1972 ein „Staatlich anerkannter Luftkurort“.

    Im nächsten Jahr werden tragende Säulen unserer Zukunftsausrichtung der weitere Ausbau von KiTa-Betreuungsplätzen, die Planungen von Wohnbaugebieten, die Erschließungsmaßnahmen der Gewerbegebietserweiterung Schneverdingen-Süd oder die Planung und der Bau des Feuerwehrhauses in Ehrhorn-Wintermoor sein. Auch in Klima- und Umweltschutz sowie Umweltbildung wird weiter investiert. Das Projekt „Kulturhaus Alte Schlachterei“ wird dank der vielen Unterstützerinnen und Unterstützer noch deutlicher an Fahrt aufnehmen, um Schneverdingen zu stärken und im Stadtkern weiter zu beleben. Wenn jemand dieses Projekt umsetzen kann, dann sind es wir Schneverdingerinnen und Schneverdinger!

    Eine wichtige Basis für alle unsere Bemühungen für ein zukunftsfähiges Schneverdingen bleiben die finanziellen Möglichkeiten, um unsere Maßnahmen und Projekte zu realisieren.

    Mit einem voraussichtlich erneut über dem kalkulierten Ansatz liegenden Ergebnis des Haushaltes 2020 haben wir derzeit noch die finanziellen Möglichkeiten, Projekte umzusetzen, die uns auch 2021 weiter nach vorne bringen werden.

    Selbstverständlich weiß niemand, welche konkreten Folgen die Corona-Pandemie im kommenden und den folgenden Jahren noch wirtschaftlich und finanziell haben wird. Die Stadtverwaltung wird weiterhin der bewährten Philosophie der vorsichtigen und weitsichtigen Finanzplanung folgen.

    Dies geschieht mit viel Optimismus vor dem Hintergrund einer ordentlichen Rücklage, die uns auch bei kalkulierbaren Haushaltsdefiziten in den kommenden Jahren nicht von unserem grundlegenden Kurs abbringen wird.

    Angesichts dieser Rahmenbedingungen blicke ich auch inmitten eines Lockdowns mit Vorfreude auf das Jahr 2021, das bestimmt ein besseres wird als 2020. Daran glaube ich, und von diesem Optimismus möchte ich mich nicht abbringen lassen in der Hoffnung, viele von Ihnen in diesen schwierigen Tagen mit meiner Zuversicht anzustecken.

    Schneverdingen ist gut aufgestellt, auch und vor allem, was das mitmenschliche Miteinander angeht, das durch Kontaktbeschränkungen zwar im Moment viel zu kurz kommt, in den Herzen der Menschen aber fest verankert ist. Das spüre ich bei vielen Gesprächen und Erlebnissen, die mir zeigen, dass wir als städtische Gemeinschaft auch von einem weltweit grassierenden Virus nicht in die Knie gezwungen werden können.

    Lassen Sie uns diese Stärke des Zusammenhalts als Fundament für die anstehenden Aufgaben des neuen Jahres nehmen, die ebenso zahlreich wie schwierig werden können. Lassen Sie uns aus den Hoffnungen Kraft schöpfen, die wir alle individuell mit der Zeit und den Möglichkeiten nach Corona verbinden, die wir bis Februar des vergangenen Jahres noch als Normalität bezeichneten, und nach der wir uns alle so zurücksehnen.

    Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Normalität zurückkehren wird, wenn auch schrittweise und hoffentlich nach wie vor mit der Vernunft und dem Verantwortungs-bewusstsein gegenüber unseren Mitmenschen. Wir sollten an diejenigen denken, für die die derzeitige Situation sehr belastend ist, die älteren Menschen, das medizinische und pflegerisch tätige Personal, Eltern, Kinder, Erzieher und Lehrer, an die Menschen, die ihren Arbeitsplatz durch die Pandemie verloren haben oder deren Arbeitsplatz in Gefahr ist, an viele Betriebe, Schausteller und Kulturschaffenden. 

    Abschließend danke ich allen, die sich in dieser schwierigen Zeit für ihre Mitmenschen einsetzen und diese unterstützen. Die Hilfsbereitschaft ist groß, und das ist das, was Schneverdingen ausmacht. Wir halten in unserer Stadtfamilie zusammen, wir denken aneinander und helfen uns. Herzlichen Dank für Ihr Engagement und die Zeit, die Sie dafür aufwenden.

    Ihnen, liebe Schneverdingerinnen und liebe Schneverdinger, wünsche ich von ganzem Herzen einen guten Start in das Jahr 2021, verbunden mit viel Gesundheit, Glück und Zuversicht!

    Ihre Meike Moog-Steffens