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    Auszeichnungen 2020

    v. l.: Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens, Joachim Warncke, Linda Wolter, Erika Koopmann und Heinrich Mahnken

    Verleihung der Schneverdinger Ehrennadel am
    7. Juni 2021 durch den Rat der Stadt Schneverdingen

     

     

     

     

     


     

    Die Trägerinnen und Träger der Ehrennadel 2020

     

    Erika Koopmann

    Nachdem Anfang der 1990er-Jahre die Grundschule in Insel aufgelöst wurde, bildete sich in Insel eine Interessengemeinschaft mit der Zielsetzung, das ortsbildprägende Schulgebäude für den Ort zu erhalten. Die unter Federführung des damaligen Ortsvorstehers Hans-Jürgen Schmidt erarbeitete Nachfolgenutzung mit dem Aufbau und Betrieb eines Schulmuseums wurde in einem detaillierten Konzept dargestellt und der Stadt Schneverdingen vorgelegt. Erika Koopmann war von Anfang an Ideengeberin für die Raumnutzungen und ihre Einrichtung.

    Während der Umbauphase hat Erika Koopmann nicht nur tatkräftig mit Hand angelegt, sondern sich in vielfältiger Weise um die vielen benötigten und angebotenen Einrichtungsgegenstände gekümmert. Die Auswahl und Präsentation der Fülle an Ausstellungsstücken, die im Schulmuseum zu finden sind, liegen maßgeblich in ihren Händen.

    Es ist auch der Verdienst von Erika Koopmann, dass das Leben der Heidedichterin Marie Kupfer im Schulmuseum gewürdigt wird. Einige Schautafeln informieren über Leben und Wirken der Dichterin. Es ist erfreulich, dass der literarische Nachlass, die handschriftlichen Dokumentationen sowie persönlichen Dinge dem Schulmuseum zugeführt wurden. Dies ist den vielfältigen Kontakten von Erika Koopmann zu verdanken.

    Erka Koopmann hat von Beginn an den Museumsbetrieb organisiert und bemüht sich um ein lebendiges Museum und wechselnde Präsentationen. Hier sind beispielsweise zu nennen:
    Sonderausstellungen wie Historische Quartette und „Schwarzer-Peter-Spiele“, Werkzeuge des Geistes – Schreibgeräte und Tintenfässer aus alter Zeit, sowie Beteiligungen am Ferienpass sowie Volks- und Kirchenliedersingen.

    Ohne dieses engagierte, unermüdliche Wirken würde die Fortführung des Museums schwierig werden.

    Weiterhin war Erika Koopmann federführend an der Erstellung der Dorfchronik von Insel beteiligt. Sie hat die Arbeitsgruppe beharrlich mit viel Idealismus über acht Jahre und mit einem enormen Zeitaufwand begleitet und auch bei Problemen mit Zuversicht an dem einmal gesteckten Ziel festgehalten. Mit ihren vielen Kontakten, über die sie verfügt, hat sie bei zahllosen Einzelgesprächen Material und insbesondere Fotos zusammengetragen und damit der Chronik letztlich zum Erfolg verholfen.

    Neben der Arbeit im und um das Schulmuseum Insel war sie auch im Festausschuss des Dorfes aktiv. Seit 1978 findet in Insel alle zwei Jahre ein Dorffest statt. Hierbei hat sie die Organisation des Festes übernommen, wie das Fertigen und Verteilen von Einladungen und insbesondere das nachmittägliche Kaffeetrinken, mit Einkauf, Kuchenspenden, Butterkuchenbacken und Personaleinsatz sowie letztendlich die finale Abrechnung.

    Ihr heimatkundliches und heimatgeschichtliches Interesse fand auch seinen Niederschlag in themenbezogenen Ausstellungen zu den Dorffesten. Dazu hat Erika Koopmann mit Gleichgesinnten über Monate im Dorf nach Ausstellungsstücken Ausschau gehalten.

    Nicht zuletzt ist Erika Koopmann seit 1968 Mitglied des Schützenvereins Insel e. V., und auch hier hat sie sich vielfältig engagiert.

    Sie ist Gründungsmitglied der Damengruppe des Vereins, die im Jahr 2018 ihr 50- jähriges Bestehen feierte.

    Mit ihrem ehrenamtlichen Wirken leistete Erika Koopmann einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung eines Stückes Schneverdinger Heimatgeschichte. 

     

    Heinrich Mahnken

    Heinrich MahnkenHeinrich Mahnken erinnert sich sehr gut an den 1.März 2015, denn an diesem Tag wurde „sein Kind“ geboren: der Bürgerbus – und dazu noch der Verein.

    Die Vorarbeit bis zum finalen Start ist in Stunden nicht zu bemessen. Als die Idee geboren war, mussten im Anschluss die politischen Gremien der Stadt mit ins Boot geholt werden, diverse Genehmigungen mussten eingeholt und die notwendigen Gelder beschafft werden. Die Presse und der Kreisseniorentag halfen bei der Werbung für dieses großartige Projekt. Wäre Heinrich Mahnken nicht so „zäh“ gewesen, hätte er sich von manch einem „Nein“ abschrecken lassen, dann wäre das Projekt bereits am Anfang gescheitert. Dank seines unermüdlichen und entschlossenen Einsatzes war es letztlich möglich, den Bürgerbus offiziell anzumelden und die Genehmigung von der Landesnahverkehrsgesellschaft zu erhalten. Bis dahin mussten viele Klinken geputzt, Rückschläge verkraftet und immer wieder neue Hoffnung geschöpft werden.

    Eine Bedarfsanalyse wurde in Auftrag gegeben. Wie es aber mit Bedarfsanalysen häufig so ist, die allermeisten Menschen sind von derartigen Projekten begeistert und wollen Unterstützung leisten, so auch hier. Als es dann zum Schwur kam, musste man feststellen, dass der Bürgerbus nur langsam in Fahrt kam. Das gute Ergänzungssystem für den öffentlichen Personennahverkehr musste sich bei den Fahrgästen erst herumsprechen, eigene, gute Erfahrungen mussten gesammelt werden. Heute hat sich das System etabliert, und die Fahrgastzahlen sprechen für sich. Was lernen wir daraus: Man darf die Flinte nicht gleich ins Korn werfen, sondern muss bestimmten Projekten eine Chance geben.

    Durch den unermüdlichen Einsatz der Vorstandsmitglieder und den Einsatz der Fahrerinnen und Fahrer wird der Bürgerbus auf drei Linien von Montag bis Freitag gesteuert, und zwar nach Motto „Bürger(innen) fahren für Bürger(innen)“. Außerdem gibt es die bekannten „Extratouren“, zum Beispiel beim „Winterspektakel“ in Reinsehlen oder auch dem Weihnachtsmarkt in Ehrhorn. Auch auf Kreisebene ist Heinrich Mahnken in Sachen Bürgerbussysteme unermüdlich im Einsatz und im Gespräch, zuletzt in der Arbeitsgruppe zur Mobilität im Landkreis Heidekreis.

    Darüber hinaus ist Heinrich Mahnken langjähriges Mitglied des Sozialverbandes Deutschland, Ortsverein Schneverdingen, und war von 2011 bis 2020 ehrenamtlich im Vorstand als Schriftführer tätig.

    Im Jahr 2011 stand der Sozialverband, Ortsverein Schneverdingen, vor dem Aus. Er hat dafür gesorgt, dass der Verein vor Ort weiterhin Bestand hat. Neben seiner Tätigkeit als Schriftführer, die bei den monatlichen bzw. vierteljährlichen Sitzungen stetig gefragt war, organisiere er gemeinschaftliche Aktivitäten, wie beispielsweise gesellige Grillnachmittage. Auch bei den monatlichen Fahrradtouren ist er immer dabei. Neben seinem großen persönlichen Einsatz leisten seine zahlreichen Kontakte einen wertvollen Beitrag zu der organisatorischen Arbeit des Ortsvereins. Von Vereinskollegen wird er als stets ansprechbar und lösungsorientiert beschrieben.

    Im Jahr 2017 wurde der Sozialverband, Ortsverein Schneverdingen, 100 Jahre alt. Nicht zuletzt durch den Einsatz von Heinrich Mahnken bei der Organisation und Durchführung konnte dieses Jubiläum im Rahmen einer 100-Jahr-Feier, an der mehr als 100 Gäste teilgenommen haben, in einem gebührenden Rahmen gewürdigt werden.

    Neben seiner Tätigkeit im Ortsverband Schneverdingen ist Heinrich Mahnken auch im Kreisvorstand des Sozialverbandes als Beisitzer tätig. Auch hier bringt er sich ein und schafft eine Brücke von der Ortsebene auf die Kreisebene des Sozialverbandes.

    Außerdem war er Mitglied im siebenköpfigen Team des Seniorenbeirates der Stadt Schneverdingen. Diesem gehörte er 3 Jahre bis zu dessen Auflösung an.

    Neben seinem herausragenden Engagement im sozialen Bereich ist er auch im Bereich des Sports aktiv. So ist er langjähriges engagiertes Mitglied im TV Jahn Schneverdingen e. V.. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass er für seine vielfältigen sportlichen Erfolge regelmäßig bei der Sportlerehrung der Stadt Schneverdingen ausgezeichnet wird.

    Zuletzt wurde er im Jahr 2019 als Seniorenmeister der Seniorenklasse M80 im Kugelstoßen und dem damit erreichten neuen Kreisrekord mit einer Weite von 9,14 m geehrt.

     

    Joachim Warncke

    Joachim Warncke, oder wie seine Vereinskolleginnen und -kollegen ihn nennen, „Jochen“ Warncke hat sich seit seinem Vereinsbeitritt am 1. September 1966, also seit weit mehr als 50 Jahren, um die Sportvereinigung Schülern sehr verdient gemacht. Neben seiner fast 30-jährigen aktiven Zeit auf dem Fußballplatz übernahm er kurz nach seinem Eintritt bereits als Spartenleiter das Amt des Herren-Spielausschussobermanns. 10 Jahre lang hat er diese Aufgabe wahrgenommen.

    Im Jahr 1977 wurde Joachim Warncke von seinen Vereinskolleginnen und -kollegen zum 1. Vorsitzenden der SV Schülern gewählt. In den 13 Jahren seiner Amtszeit hat sich die SV Schülern von einem reinen Fußballverein zu einem breit aufgestellten Mehrspartenverein entwickelt.

    Die Fußballabteilung behielt für ihn auch weiterhin eine hohe Priorität. Er legte immer Wert auf eine gute Ausbildung im Jugendbereich, um damit eine ordentliche sportliche Zukunft des Herrenfußballbereichs zu sichern.

    Neben seiner Tätigkeit im Vorstand des Vereins war er 24 Jahre als Trainer der Herrenmannschaften tätig. Die Jugendförderung war ihm stets ein Anliegen. Seit dem Jahr 2009 ist er als Jugendtrainer für „seine“ Mannschaft des Jahrgangs 2002 verantwortlich und hat bereits einige Erfolge in Pokal- und Meisterschaftsrunden erzielen können, unter anderem Kreispokalsiege in den Jahren 2009, 2014, 2016 und 2017. Dabei steht für ihn der sportliche Erfolg nicht allein an erster Stelle. So setzt er sich stets für ein respektvolles und faires Mit- und Gegeneinander ein, was nicht nur die eigenen Schützlinge, sondern auch die Eltern, die Schiedsrichter und gar die sportlichen Gegner zu schätzen wissen.

    So ist Joachim Warncke seit 2012 als Beisitzer im Jugendsportgericht des Kreisverbandes tätig. Für dieses besondere Engagement, das über die Reihen des eigenen Vereins hinausgeht, hat er im Jahr 2014 vom Niedersächsischen Fußballverband den NFV-Ehrenamtspreis erhalten.

    Neben seiner Tätigkeit als Trainer ist er seit 2012 während der Saison fast täglich als Platzwart auf den Fußballplätzen und rund um das Dorfgemeinschaftshaus auf dem Sportgelände unterwegs, um die Sportplätze und das „Drumherum“ in Ordnung zu halten. Nicht nur die Rasenpflege (Mähen, Bewässern etc.), sondern auch die Platzvorbereitung zu den Jugendspielen liegt meist in seiner Hand. Bei kleineren Umbau- und Reparaturmaßnahmen organisiert er Mithelfer und sorgt somit für eine zügige Umsetzung. Der Vorstand und die Vereinskasse der SV Schülern werden dadurch von zusätzlichem Aufwand entlastet.

    Zusätzlich zu seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten für die Sportvereinigung Schülern ist er seit 1993 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und Mitglied des örtlichen Schützenvereins und dabei seit vielen Jahren als Festwirt für das Gelingen der örtlichen Feste mitverantwortlich.

    Joachim Warncke ist mittlerweile mehr als 50 Jahre für die Sportvereinigung Schülern e. V. tätig. Er hat sich in dieser Zeit unermüdlich ehrenamtlich für den Verein engagiert und ist dabei mit seinem persönlichen Einsatz zu einem Vorbild für viele jüngere Mitglieder geworden. In der Ortschaft können sich Vereine und Menschen immer auf ihn verlassen.

     

    Linda Wolter

    Linda WolterLinda Wolter engagiert sich seit Jahrzehnten in der Freiwilligen Feuerwehr Schneverdingen, ohne formell Mitglied zu sein.

    Hört man den Begriff Feuerwehr, so denkt man an engagierte Frauen und Männer, die in Notlagen sofort bereitstehen und Hilfe leisten, also in vorderster Reihe stehen.

    Die Personen, die im Hintergrund tätig sind, werden leider oftmals übersehen. Dabei übernehmen auch sie im System der Freiwilligen Feuerwehr ebenso wichtige Aufgaben, sei es die Koordination der Einsätze im Hintergrund oder auch die Ausstattung der Kameradinnen und Kameraden mit funktionstüchtiger und passender Einsatzbekleidung, um nur einige Beispiele zu nennen.

    Am 1. August 1973 hat Linda Wolter erstmals den Bereitschaftsdienst der Freiwilligen Feuerwehr wahrgenommen. Mit dem Bezug der neuen Feuerwache an ihrem jetzigen Standort Harburger Straße im Oktober 1975 war sie in den Bereitschaftsdienst, den die in der Feuerwache wohnenden Familien übernommen haben, weiterhin eingebunden. Dies endete erst mit dem Auszug aus der Feuerwache im Jahr 2007.

    Insgesamt hat Frau Wolter mehr als 30 Jahre lang regelmäßig den Bereitschaftsdienst der Feuerwehr übernommen.

    Der Bereitschaftsdienst wird bis heute rund um die Uhr (24/7) wahrgenommen. Die damit verbundenen Aufgaben im Detail zu beschreiben, ist aufgrund ihrer Vielfältigkeit fast unmöglich. So viel lässt sich sagen: Viele Probleme, die sich anders nicht lösen lassen, landen bei dem Bereitschaftsdienst der Feuerwehr. Dazu gehört unter anderem auch die Betreuung von Fundtieren.

    Ebenfalls mit dem Bezug der Feuerwache hat Frau Wolter die zentrale Kleiderkammer für alle 10 Ortswehren übernommen und kümmert sich bis heute um die Neueinkleidung von Feuerwehrleuten und den Ersatz abgängiger Kleidungsstücke, sei es nun die Einsatzkleidung oder die Uniform. Da wird dann auch schon mal direkt ein abgerissener Knopf angenäht. Es wurde leider nicht erfasst, wie viele Feuerwehrleute in den vergangenen 45 Jahren dort waren, es wird aber in die Tausende gehen.

    Darüber hinaus unterstützt Linda Wolter bis heute die Feuerwehr bei Veranstaltungen und der Versorgung der Feuerwehrleute bei Einsätzen. Zusammen mit ihrem Mann hat sie die Betreuung der Altersgruppe übernommen. Dabei organisiert sie viele Veranstaltungen und Zusammenkünfte, damit der Bezug und die Verbundenheit zur Feuerwehr auch nach dem Ende des aktiven Dienstes erhalten bleibt.

    Diese Darstellung der Aktivitäten kann das Engagement für die Feuerwehr – und damit für die Stadt Schneverdingen – nur ansatzweise beschreiben.

    Linda Wolter ist aus der Feuerwehr nicht wegzudenken. Feuerwehrleute sind gekommen und gegangen, sind in die Altersgruppe gewechselt, aber sie ist geblieben, wie ein Fels in der Brandung.

    Die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden wüssten nicht, was sie ohne Linda Wolter anfangen sollten. Immer zur Stelle, immer motiviert und hoch engagiert.

    Der Spruch der Feuerwehr „Jeden Tag, 24 Stunden, 7 Tage, 365 Tage im Jahr sind wir für Sie da: Ihre Feuerwehr“ trifft auf Linda Wolter ohne Wenn und Aber zu.