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    Schneverdingen - Aspekte der Ortsgeschichte 1930 bis 1950

    Dunkles Kapitel der Schneverdinger Ortsgeschichte aufgearbeitet - Buch ab sofort im Handel erhältlich

    Wenn man nach Literatur über Schneverdingen und seine Geschichte sucht, wird man schnell fündig: Eine relativ große Anzahl an Büchern und Broschüren ist in der Vergangenheit veröffentlicht worden. Beispielhaft sind die Bücher „750 Jahre Schneverdingen“ von Gerhard Röper oder „Schneverdingen in fünf Jahrzehnten“ von Walter Peters zu nennen. Eine überraschende Zahl an Veröffentlichungen befasst sich mit Teilaspekten der Stadt Schneverdingen und bietet für interessierte Leserinnen und Leser vertiefende Informationen.

    Um dunkle Kapitel der Schneverdinger Ortsgeschichte haben sich Werner Köster in dem Buch „Geschichte des Camps Reinsehlen“ und ein Autorenteam mit einer ausführlichen Abhandlung über „KZ-Züge auf der Heidebahn“ gekümmert.

    Warum also nun noch „Schneverdingen – Aspekte der Ortsgeschichte von 1930 bis 1950“?

    Die in diesem Buch angesprochenen 20 Jahre stehen für dramatische Umwälzungen in der Geschichte Deutschlands, Europas und letztlich der ganzen Welt. Dem Zusammenbruch der Börsen im Jahr 1929 folgte eine große Weltwirtschaftskrise, die in Deutschland für eine hohe Arbeitslosigkeit und für schwindendes Vertrauen in die Demokratie der Weimarer Republik verantwortlich war. Die NSDAP und die mit ihr verbundene SA gewannen immer größeren Raum, bis am 30. Januar 1933 Hitler die Macht übernahm. Die folgende Diktatur etablierte sich schnell. Verfolgung und Ausgrenzung sowie die Errichtung der ersten Konzentrationslager sorgten für ein Klima der Angst. 1939 fing das Regime den Zweiten Weltkrieg an und 1945 lagen Deutschland und halb Europa in Trümmern. Unter alliierter Militärverwaltung begann der Wiederaufbau. 1949 wurden die Bundesrepublik und die DDR gegründet. Millionen Deutsche wollten vergessen und nach vorn schauen. Über die Zeit der Diktatur sollte möglichst schnell ein Deckel geklappt werden. Täter hatten es vielfach leichter als die Menschen, die unter dem Regime gelitten hatten und erst spät oder nie für erlittenes Unrecht entschädigt wurden.

    Dieses Buch blickt hinter die Kulissen unserer kleinen Stadt und bettet Lokalgeschichte in größere Zusammenhänge ein. Diktatur funktionierte vor Ort nur, weil viele mitgemacht haben. Nach dem Zusammenbruch stellten sich auch hier Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht ihrer Verantwortung und versuchten eine Schuldumkehr.

    Schneverdingen - Aspekte der Ortsgeschichte 1930 bis 1950Diese Chronik ist wichtig. Sie zeigt in aller Deutlichkeit, dass sich der Einsatz für unsere Demokratie lohnt. Das Autorenteam Martina und Dr. Olaf Grohmann beweist durch seine gründliche Recherche, dass gerade auch hier vor Ort die Demokratie von vielen Menschen getragen werden muss.

     

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