Naturschutzgebiet Lüneburger Heide
Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide liegt im Norden des Naturraums Lüneburger Heide in den Landkreisen Heidekreis und Harburg.
1922 ausgewiesen und 1993 auf eine Fläche von 23.440 ha erweitert ist es Niedersachsens größtes und ältestes Naturschutzgebiet. Bis 2007 war die Fläche des Naturschutzgebiets identisch mit der des gleichnamigen Naturparks, der sich mittlerweile über 113.000 ha erstreckt. Mit 169 m über NN ist der Wilseder Berg im Naturschutzgebiet die höchste Erhebung der nordwestdeutschen Tiefebene. Namensgeberin für das Naturschutzgebiet und den gesamten Landschaftsraum ist die Besenheide (Calluna vulgaris).
Zwischen Schneverdingen im Westen und Egestorf im Osten befinden sich die größten zusammenhängenden Reste binnenländischer Heideflächen Mitteleuropas. Diese Flächen sind ein Relikt jahrhundertelanger Heidebauernwirtschaft auf eiszeitlich geprägten Böden, die Mitte des 18. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte. Zu der Zeit bedeckte die Heide weite Teile Norddeutschlands. Sie ist eine erst durch das Eingreifen des Menschen geschaffene Kulturlandschaft. Den größten Teil der Schutzgebietsfläche bedeckt allerdings Wald, der weitestgehend auf die Heideaufforstungen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht. Mit ihren Übergangsbereichen zu Wäldern, Mooren, Bachtälern, Wiesen, Weiden und Äckern sind die Heideflächen Lebensraum für viele speziell angepasste und häufig im Bestand gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Die gesetzlich festgeschriebene Erhaltung der Heideflächen ist nur mittels aufwändiger Pflegemaßnahmen möglich. Die Beweidung mit Heidschnucken und Ziegen, manuelle Beseitigung von Gehölzaufwuchs, maschinelle Pflegeeinsätze sowie kontrolliertes Brennen verhindern die Waldbildung, fördern die notwendige Verjüngung der Heide und tragen Nährstoffe aus den Flächen aus.